Die Sterne zum Greifen nah
Vortragsreihe im Radom über Jupiter, Saturn, Pluto und Co.
Natürlich ist es ein bisschen gemogelt, denn die acht Planeten unseres Sonnensystems sind, streng genommen, keine Sterne. Sie strahlen kein eigenes Licht ab, im Gegensatz zur Sonne. Trotzdem faszinieren sie die Menschen. Kein Wunder auch, dass sie nach Göttern benannt wurden. Majestätisch ziehen Venus, Mars und Co. ihre Bahnen im All. Dabei rufen sie alte Menschheitsfragen in Erinnerung: Was passiert dort oben? Welche Kräfte wirken und haben sie einen Einfluss auf die Erde? Und nicht zuletzt die Frage aller Fragen: Könnte es im All Leben geben?
In der Sternwarte in Sundern am Rande des Weitmarer Holzes können Besucher eine Menge über unser Sonnensystem erfahren und die „Götter“ sogar sehen. Wunderbare, so genannte „Astronomische Sonderveranstaltungen“ locken Besucher unter das riesige Teleskop. Bis zum 12. Oktober bietet die Sternwarte Bochum in diesem Jahr insgesamt 14 solcher „Sternentage“ an. Im Mai (6. und 7.) etwa steht das große Trecker-Treffen mit Sonnenbeobachtung an und im Juni (16.) „beleuchtet“ die Sternwarte den Saturn – zu dieser Zeit ist er der Erde in der so genannten Saturn-Opposition am nächsten.
Bereits Anfang April lud die Sternwarte unter dem Titel „Jupiter-Opposition“ zur Erkundung des größten Planeten unseres Sonnensystems. Da war er etwa „nur“ 670 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
In lockerer Art und in einer für Laien gut verständlichen Sprache führte Sternwarten-Mitarbeiter Ralf Kratzke die Besucher in die Geheimnisse des „Riesen“ ein. Satelliten-Bilder, die teilweise im Radom aufgenommen wurden, veranschaulichten Größe, Struktur und Materie des Planeten.
„Zehn Erden passen in den Durchmesser vom Jupiter und er braucht nur zehn Stunden für eine Eigenumdrehung“, erklärt Kratzke. Durch diese schnellere Bewegung sei er auch nicht so kugelförmig, sondern eher „ein wenig eierig“.
Eine gasförmige Atmosphäre aus Helium und molekularem Wasserstoff umgibt den Planeten, der einen markanten roten Fleck hat. Wolkenbänder würden über den Jupiter ziehen und ein Ringsystem wie Saturn habe er, das „aber weniger sichtbar ist“.
Spannend waren die Bilder der verschiedenen Sonden-Missionen zum Jupiter, die auch vier seiner Monde erforschten. Der Mond Europa etwa habe eine Eisoberfläche, unter der eventuell Leben sein könnte. Die Bedingungen seien dort aber zu schwierig, als dass sie erforscht werden könnten. „Das Wetter ist heute leider zu schlecht, sonst hätten wir Jupiter auch live im Teleskop beobachten können“, erläutert Weltraumexperte Kratzke. Dafür hatte er aber einen Tipp parat: „Bei gutem Wetter kann man die Planeten auch mit dem bloßen Auge über dem Horizont sehen.“
Am 11. Mai (19.30 Uhr) beispielsweise findet wieder ein Kurs zur Teleskopkunde statt.
Anmeldungen für Kurse
und Sonder-Veranstaltungen:
Tel: 0234/ 4 77 11.
www.die-erde-im-visier.de