Ein Kreisel für Mark
Das Einkaufszentrum in Weitmar-Mark bekommt ein neues Gesicht. An der viel befahrenen Kreuzung Markstraße/Karl-Friedrich-Straße/Heinrich-König-Straße und Kemnader Straße entsteht ab Jahresende ein Kreisverkehr. Das gefällt nicht jedem, ist aber nach Ansicht der Stadt Bochum unumgänglich.
Diese Kreuzung ist der Hauptknotenpunkt in Mark. Der Verkehr wird zwar durch Ampeln geregelt, bleibt aber trotz Anpassung der Ampelschaltung 2014 ein Unfallschwerpunkt. „Aus Gründen der Verkehrssicherheit und zur Verbesserung des Verkehrsablaufes“, so die Stadt, soll der Kreisverkehr gebaut werden.
Der Außendurchmesser wird 40 m betragen, der Innendurchmesser 27 m. Auf jeder Seite werden Fußgängerüberwege angelegt, und die vier Einfallstraßen werden ebenfalls ausgebaut werden. Auf der Markstraße wird 64 Meter Straße ausgebaut, auf der Karl-Friedrich- und der Heinrich-Königstraße jeweils rund 90 m und auf der Kemnader Straße fast 120 m. „Wenn man schon einmal dabei ist, werden die Zufahrtsstraßen gleich mit in einen vernünftigen Zustand gebracht“, so Christoph Funder vom Tiefbauamt.
Außerdem werden Schutzstreifen für Radfahrer angelegt, 14 Bäume gefällt und 18 neue gepflanzt sowie durch neu angelegte Parkstreifen die Anzahl der Parkplätze von derzeit 38 auf dann 48 erhöht.
Damit der Verkehr später „rund“ laufen kann, sind während der Bauzeit Vollsperrungen nötig. „Wie genau und wann gesperrt wird, steht noch nicht fest“, sagt Funder. Die gesamte Kreisverkehr-Baumaßnahme wird rund 3,1 Millionen Euro kosten. Die Bauzeit soll bei 18 Monaten liegen.
Die ansässigen Geschäftsleute in Weitmar-Mark sehen die Umsetzung mit gemischten Gefühlen. „Ich glaube, wenn der Kreisverkehr fertig ist, finde ich ihn super. Aber die Bauphase wird uns sicherlich ein paar Nerven kosten“, sagt Andrea Kock, Inhaberin des Optiker-Fachgeschäftes „Brillen Kock“ auf der Markstraße. Und Goldschmiedemeisterin Nicole von Berswordt-Wallrabe von „Feingehalt“ an der Karl-Friedrich-Straße sagt: „Generell finde ich Kreisverkehre ja gut, weil der Verkehr fließen kann. Und da der Verkehr nicht weniger wird, im Gegenteil, kann er etwas Abhilfe schaffen.“ Aber sie hat auch Bedenken: „Für Fußgänger bin ich mir unsicher, ob das funktionieren wird.“
Das sieht Jürgen Fuhrmann ähnlich. Der Inhaber des Lotto-Toto-Tabakwarenladens und Reisebüros an der Markstraße 418 ist skeptisch: „Ich bin kein Verkehrsexperte, halte aber eine so große Kreuzung, die Schulweg für Kinder ist, wo Radfahrer herfahren und gerade viele ältere Leute einkaufen gehen, ohne Ampeln für keine gelungene Lösung.“ Die Stadt betont aber, dass die Fußgängerüberwege beschildert, farblich gekennzeichnet und als Zebrastreifen angelegt werden.