Ein neuer Radweg
Im Juni wird die Hattinger Straße untertunnelt
Seit gut eineinhalb Jahren gibt es bereits den ersten Teil des Radweges Springorum von der Goerdtstraße bis zur Wiemelhauser Straße. In wenigen Wochen wird auch der zweite Abschnitt in Betrieb genommen: von der Wasserstraße am Bahnhof Weitmar hin zur Franziskusstraße. Über zwei Millionen Euro hat die Herrichtung der alten Eisenbahntrasse gekostet. Das Land Nordrhein-Westfalen hat die Baumaßnahmen zu 75 Prozent aus Mitteln des kommunalen Radwegebaus gefördert. Die verbleibenden 25 Prozent sind Eigenmittel des Regionalverbandes Ruhr (RVR).
Auch die marode Brücke am Kuhlenkamp wird Teil des neuen Radwegs. Über ein Jahr schon für den Schwerlastverkehr gesperrt, ist der einsturzgefährdete Bau seit Wochen komplett dicht. Selbst Fußgänger können dort nicht mehr passieren. Während auf der Brücke noch Bagger parken und sich Bauschutt ansammelt, hat sich unterhalb viel getan.
Eine 52,5 m lange, 4,5 m hohe und 6 m breite Röhre aus Wellstahlprofil wurde verlegt. Sie dient künftig als Radtunnel. Die Brücke muss nicht komplett abgerissen werden. „Nur so viel wie nötig. Der Rest wird mit Erde verfüllt, und zwar wird so viel aufgeschichtet, dass die Brücke nichts mehr tragen muss“, sagte Gisbert Soldat, bei der Stadt für den Brückenbau zuständig.
Einzig die Fahrbahndecke wird bis zu 80 cm Tiefe entfernt und neu aufgetragen. Ab Juni soll der Verkehr uneingeschränkt darüber rollen können. Für Fußgänger wird die Brücke im Mai wieder freigegeben. Und bis zum Beginn der Sommerferien soll der Radweg bis zur Franziskusstraße befahrbar sein. Die Pflanzungen und Asphaltierungsarbeiten werden in den nächsten Wochen in Angriff genommen.
Gedanklich beschäftigt sich Heinrich Jolk, Projektleiter beim RVR für den Radweg, bereits mit dem Bauabschnitt drei. Der ist zwar nur 500 m lang, hat es aber in sich. Denn zwischen Kuhlenkamp-Brücke und Schloßpark liegt die Hattinger Straße. Und genau die wird am Haus Weitmar untertunnelt.
Kein neuer Tunnel muss gegraben werden, sondern ein alter wird wieder geöffnet. Bis 1972 gab es dort eine Unterführung der alten Gleisanlage, bis Rheinstahl die Hattinger Straße für ihre Schwertransporte zur Henrichshütte nutzte. Die Gewölbe erschienen den Verantwortlichen trotz Betonschale nicht stabil genug, weshalb sie die Unterführungen zukippten.
Dieser Tunnel wird ab Oktober wieder geöffnet. Dank neuester Technik und besonderen Verfahren wird das Material verfestigt und auch für die Überführung von Schwertransporten auf der Hattinger Straße sicher gemacht. „Das wird schon einige Zeit dauern, aber spätestens 2016 werden wird auch diesen Abschnitt freigeben können“, glaubt Jolk. Bis dahin wird der Radweg an der Franziskusstraße unterbrochen.