Ein Ort der Erinnerung
In der „Villa Goy“ entsteht ein spezieller Garten für demenzkranke Menschen
Die Arbeiten sind zwar noch nicht abgeschlossen, doch die Idee nimmt bereits Gestalt an. In der „Villa Goy“, einer Wohnanlage für demenzkranke Menschen an der Wasserstraße, entsteht zurzeit eine ganz spezielle Gartenanlage. „Das Projekt soll mit den Bewohnern wachsen“, sagt Leiterin Heike Goschin. Deshalb werde auch nichts überstürzt.
Der sogenannte Demenz-Garten wurde in Zusammenarbeit mit Studenten des Studienganges Pflegewissenschaften der evangelischen Hochschule entworfen. Die Grundidee: Verschiedene Elemente sollen Orientierung bieten und Erinnerungen wachrufen. Obstbäume zum Beispiel, bunte und stark riechende Pflanzen, ein Kräuterbeet (für die hauseigene Küche) oder ein Vogelhaus. Auch ein Insektenhotel ist geplant. Alles, um die Sinne anzusprechen und zu trainieren. Eventuell werden auch noch eine Hollywood-Schaukel und eine Windmühle aufgestellt. Auch der klassische Gartenzwerg wird wohl irgendwann einziehen. „Ich finde es gut, wenn es ein schöner, bunter Garten wird“, so Goschin. Soweit ist es aber noch nicht. Als erstes wurde nun ein gepflasterter Rundweg angelegt, dazu eine Abkürzung mit Rindenmulch, um das Laufen zu trainieren. Außerdem gibt es Bänke zum Verweilen und natürlich auch Beleuchtung. Wenn die Gärtner im Herbst wiederkommen, soll auch eine Hecke gepflanzt werden – mit einer Blick-Öffnung zur Vels-Heide-Schule. Anfang Juni sind die ersten Bewohner in die „Villa Goy“ eingezogen. Inzwischen ist sie mit zehn Personen voll besetzt. „Sie sind alle gut angekommen“, sagt der stellvertretende Leiter Stephan Zeipert. „Das Haus ist ihr neues Zuhause geworden.“ Besonderer Wert wird deshalb auch auf die Privatsphäre der Bewohner gelegt – auch im Garten.
Kooperationspartner für die Pflege ist die Familien- und Krankenpflege Bochum (FundK).