Grünes Land in Sicht
Pläne für Renaturierung „Am Kuhlenkamp“
Weg mit dem Beton: Im Amtshaus Weitmar ist im Juni bei einer zweiten Bürgerversammlung das Konzept zur Neugestaltung des ehemaligen Sportplatzes „Am Kuhlenkamp“ vorgestellt worden. Auch diesmal waren die Anwohner keineswegs mit allen Plänen der Stadt einverstanden.
Bisher wächst auf dem ehemaligen Bolzplatz „Am Kuhlenkamp” kein Grashalm. 2016 war auf dem Platz eine Flüchtlingsunterkunft errichtet worden. Nach der endgültigen Schließung 2018 blieb eine graue Betonfläche. Seitdem warten die Anwohner auf den versprochenen Rückbau, für den sie so gekämpft haben. Aber es ist Land in Sicht – und das sieht ziemlich grün aus: „Auf dem Gelände sind unter anderem ein bespielbarer Grünbereich und ein kleines Feuchtbiotop geplant”, sagt die von der Stadt beauftrage Landschaftsarchitektin Martina Hoff bei der Vorstellung des Konzeptes. „Dazu wird ein flacher Wasserlauf gestaltet, der sich durch das Gelände schlängeln und Regenfälle auffangen wird.” Zustimmendes Nicken macht die Runde, die grüne Ausrichtung überzeugt die Anwohner bei der Versammlung im Amtshaus.
Auch der Wunsch vieler Anwohner und Bürger nach einem
neuen Sportfeld wurde berücksichtigt: „Neben dem Grünbereich wird ein etwa 21 mal 13 Meter großer Platz mit Kunststoffbelag für Fußball oder Basketball entstehen”, erklärt die Architektin. Dazu Natursteine als Sitzgelegenheiten. Fußgängerwege sollen das Areal unter anderem mit dem Jugendzentrum und dem Kindergarten-Neubau miteinander verbinden. Das Tiefbauamt ist an der Neugestaltung ebenfalls beteiligt. „Neben dem Wasserlauf sind Versickerungsmulden geplant, um bei Starkregen Überschwemmungen zu verhindern“, sagt Jens Reinhard vom Tiefbauamt. Mehrere Bäume und Sträucher werden neu gepflanzt, sollen das Gelände festigen. „Ich fände es toll, wenn wir hier mit gutem Beispiel für ganz Bochum vorangehen”, sagt eine Anwohnerin. So weit, so grün.
Für Diskussion sorgt aber der Plan, neben dem Spielfeld einen kleinen Unterstand zu errichten. „Da werden die Jugendlichen an den Sommerabenden garantiert regelmäßig ihre Feten feiern – und ich räume
nicht deren Bierflaschen und Scherben weg”, gibt ein Anwohner zu bedenken. „Das Gebiet soll eine Grünanlage bleiben”, sind sich die Nachbarn einig. Doch Michael Grothe vom Umwelt- und Grünflächen-
amt beschwichtigt: „Ich bin mir sicher, dass sich da eine gemeinsame Vereinbarung mit den Jugendlichen und dem Jugend-
zentrum treffen lässt.”
Der Zeitplan für die Renaturierung sorgt nicht für Freudenausbrüche: Der Aushub des Bodens wird voraussichtlich im September beginnen. Das Spielfeld soll noch 2019 fertig werden, die Bepflanzung im Frühjahr erfolgen - ein Seufzen macht die Runde. Dennoch scheint bei den Anwohnern die Vorfreude zu überwiegen: „Wir sind sehr gespannt auf unser kleines Feuchtbiotop.“