Immer ein offenes Ohr
Bezirkspolizist Wolfgang Skibbe zieht nach Eppendorf - Bruder vom Nationaltrainer
Die Tankstelle an der Ruhrstraße war eigentlich immer seine Grenze, jetzt ist Bezirkspolizist Michael Skibbe einen Bereich weiter gezogen und macht in Eppendorf statt in Weitmar-Mitte seinen Dienst. In seinem alten Wirkungsbereich wird der sympathische 59-Jährige schon von den Menschen und Politkern vermisst, die Eppendorfer können sich auf einen Polizisten freuen, der immer ein offenes Ohr, einen guten Rat und einen lockeren Spruch bereit hat.
„Für mich hat der Umzug den Vorteil, dass ich näher an meinem Wohnort arbeite. Ich bin ein kleiner Morgenmuffel, jede Minute länger im Bett bringt mich nach vorne“, sagt der Günnigfelder, der nun zur Wattenscheider statt zur Lindener Wache gehört. Als in Eppendorf kurzfristig Verstärkung gesucht wurde, war Skibbe zur Stelle.
Seit Ende März streift er von Montag bis Freitag täglich durch Eppendorf, begleitet etwa den Schulweg der Kinder, kümmert sich um Diebe, Trunkenbolde oder Verkehrsteilnehmer, die aneinander geraten. Kurz: Er hält die Augen offen. Seinen Dienst tritt er grundsätzlich zu Fuß an. „Nur so bin ich ansprechbar und werde auch auf die kleinen Dinge aufmerksam, die man nicht auf den ersten Blick sieht“, sagt Skibbe und wird passenderweise Sekunden später von einer Dame auf einen Stolperstein an der Straßenkante hingewiesen. „Ich werde das an die zuständigen Behörden weiterleiten“, sagt er und hält noch ein kurzes Pläuschchen über den Kreisverkehr, bei dem es für viele Menschen Klärungsbedarf gibt. „Es gefällt mir, dass ich mir hier für die Menschen Zeit nehmen kann.“ Den Menschen gefällt es auch.
Wer sich beim Namen Skibbe übrigens an den ehemaligen deutschen Bundestrainer erinnert fühlt, liegt nicht falsch. Polizist Wolfgang ist der Bruder von Fußball-Trainer Michael Skibbe und hat ihm in gewisser Weise zu seinem aktuellen Job beim griechischen Nationalteam verholfen. Der Kontakt kam über Wolfgang Skibbes Orthopäden zustande, der ein Studienfreund vom griechischen Verbandspräsidenten ist. „Seitdem fiebere ich für Griechenland mit“, sagt Polizist Skibbe, der selbst auch sportlich unterwegs ist, Anfang des Jahres aber von einem Kreuzbandriss gebremst wurde. Am Laufen hindert ihn das jedoch nicht: „Ich mach um die 25.000 Schritte pro Tag. Und jeden einzelnen davon gerne.“
Vier Beamte für ein Dorf
Wolfgang Skibbe ist das neue Gesicht in Eppendorf, aber er ist eines von vielen. Aufgrund der Bereichseinteilung sind vier Bezirksbeamte für Eppendorf zuständig. Für den größten Bereich, nordwestlich der Achse Zeppelindamm/Ruhrstraße/
Am Thie/Schützenstraße, ist nun Skibbe zugeteilt, vorher war es Michael Becker. Die drei Areale südwestlich der Eppendorfer Achse gehören zur Wache Linden: der Bereich Oberdahlhausen, der südwestlich der Ruhrstraße und der zwischen Thorpeplatz und Bärendorf. Im September soll dieser Zustand durch eine Neueinteilung enden. Dann könnte auch für Skibbe wieder eine Veränderung anstehen. In Weitmar-Mitte soll es eine Nachfolgerin für Skibbe geben.