Pontonbrücke: Ein Ende ist in Sicht
Die letzten Baumaßnahmen laufen, die Lewacker Straße ist dicht
Was lange währt wird endlich gut? Das hoffen jedenfalls alle Beteiligten in Sachen Pontonbrücke. Zumindest tut sich momentan sichtlich etwas: Es rollt schweres Gerät an der denkmalgeschützten Brücke. Die Arbeiten für die neue Verkehrsführung haben begonnen, spätestens Mitte Mai soll die Überfahrt von Dahlhausen nach Hattingen und Essen wieder nutzbar sein. Bis dahin ist die Lewackerstraße für den PKW-Verkehr komplett gesperrt.
Bereits 2011 wurde die Brücke erstmals dicht gemacht und erhitzt seitdem immer wieder die Gemüter. Seit Februar 2018 ist die Pontonbrücke nur noch für Fußgänger und Radfahrer passierbar. Das wird sich nun endlich wieder ändern. Die letzten Baumaßnahmen, die aktuell laufen, sind Teil des Acht-Punkte-Plans, auf den sich die Stadtspitzen von Bochum, Essen und Hattingen im vergangenen Sommer mit einem Volumen von rund 615.000 Euro geeinigt hatten.
Demnach wird der Verkehr auf der Brücke künftig durch Ampeln geregelt, bei der Radfahrer Vorrang haben. Damit niemand dagegen verstößt, dafür sorgen zwei Blitzer. Die wird es allerdings nicht an der Lewackerstraße geben, die ja zur Einbahnstraße
wird. „Es gibt kein in NRW zugelassenes Verfahren für Blitzer an Einbahnstraßen“, erklärt Christoph Matten vom Tiefbauamt.
Dafür gibt es eine bauliche Lösung. Die Lewackerstraße wurde mit einer Fräse zweigeteilt. Eingesetzt wurden auf einer Länge von 200 Metern Bordsteine, die sonst an Bushaltestellen installiert werden. Sie ragen bis zu 18 Zentimeter mittig aus der Fahrbahn heraus und machen damit eine Umgehung der Einbahnstraße unmöglich. Autos haben dann drei Meter Platz, Radfahrer 2,6 Meter.
An der Brücke selbst sollen Betonelemente den Einmündungsbereich so verengen, dass keine Fahrzeuge über 3,5 t und 2,10 m Breite passieren können. Auf der Lewackerstraße und an der Brücke werden Schilder angebracht, zusätzlich gibt es ein Display, das z.B. anzeigt, wenn ein Zug kommt. Es bleibt dabei allerdings nur beim Hinweis auf längere Wartezeiten, eine genaue Minutenangabe kann nicht gewährleistet werden.
Auf sechs bis acht Wochen sind die Arbeiten angesetzt, spätestens Mitte Mai soll alles fertig sein. Bis dahin sind die Lewackerstraße und die Brücke nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Damit nach Fertigstellung und Freigabe auch wieder für den PKW-Verkehr alles glatt läuft, werden während der Fahrradsaison Verkehrshelfer eingesetzt.
Auch die Bürgerinitiative Pontonbrücke, die den Prozess kritisch begleitet hatte, wird ein Auge auf die neue Lösung werfen. Deren Sprecher Heinz Kremeyer sagt: „Wir hoffen, alles geht gut, vor allem bei der Ampelsteuerung. Wenn nicht, dann haben wir Vorschläge parat. Wir werden wachsam sein, ob alles vernünftig läuft.“
Foto: Lutz Leitmann