Stadt: Die Trasse ist für alle da
Die Springorum-Trasse von Altenbochum über Weitmar bis nach Dahlhausen ist ein voller Erfolg, sagt die Stadt Bochum. „Aktuelle Zählungen haben ergeben, dass die Trasse an einem stinknormalen Wochentag täglich 1.200 bis 1.300 Radfahrer benutzen. Das sind sehr gute Zahlen“, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt. Aber er schränkt zugleich ein: „Der Erfolg bringt leider auch Konflikte mit sich.“ Besonders zwischen Radfahrern und Fußgängern. Diese sollen nun entschärft werden, hat die Politik noch vor der Kommunalwahl beschlossen, denn „das Miteinander dort ist ein echtes Problem“, sagt Matten. Obwohl der Platz für alle reicht.
Manche Radfahrer fahren teilweise zu schnell und nutzen die Trasse als persönliche „Rennstrecke“, während manche Fußgängergruppen nebeneinander den Weg als „ihren“ Spazierweg einnehmen. Hinzu kommt, dass gerade an den Auf- und Abfahrten bzw. den Übergängen die Unfallgefahr hoch ist, wenn (zu schnelle) Radfahrer auf (nicht umsichtige) Fußgänger treffen. Und jeder fühlt sich dann im Recht. Doch Matten betont: „Es ist ein gemeinsamer Rad- und Fußweg. Nicht mehr und nicht weniger“. Und weil es in der Straßenverkehrsordnung keine so wirklich eindeutige Regelung gebe, wie man sich zu verhalten habe, will die Stadt künftig mit so genannten „weichen Maßnahmen“ regulierend eingreifen. Drei Veränderungen sind vorgesehen.
Zunächst sollen bestehende Markierungen an den Querungen auf der Trasse verdeutlicht, verbreitert und etwas höher angelegt werden – damit Radfahrer an gefährlichen Stellen bei zu hohen Geschwindigkeiten abgebremst werden. Außerdem sollen große Steine am Wegesrand zurückversetzt werden – um mehr Platz für Ausweichmöglichkeiten zu schaffen. Und als dritte Maßnahme sollen spätestens im Frühjahr Schilder aufgestellt werden - auf denen auf die gegenseitige Rücksichtnahme hingewiesen wird.
Die von einigen geforderten „harten Maßnahmen“, wie den deutlichen Ausbau der Strecke oder eine durchgängige Verbreiterung, sind dagegen nicht möglich. „Weder kurzfristig noch langfristig. Ein Ausbau der Strecke wäre ein zu großer Eingriff in die Natur“, so Matten. Und um die gemeinsame Nutzung der Trasse von Radfahrern, Fußgängern und Hundebesitzern zu unterstreichen, „haben wir den Begriff ‚Springorum-Radweg beerdigt. Das ist die Springorum-Trasse. Da dürfen alle drauf“, so Matten. Fast alle, die Stadtverwaltung betont nämlich, dass „das Ausführen von Pferden nicht gestattet ist.“ Selbst das hat es schon gegeben…