Vorratskammer im Garten
Eppendorfer Heimatverein baut einen Erdkeller
Der Wochenendeinkauf ist erledigt, also ab mit den frischen Lebensmitteln in den Kühlschrank, um sie möglichst lange frisch zu halten. Was für die Menschen heutzutage eine Selbstverständlichkeit ist, war für die Menschen in früheren Zeiten undenkbar. Die Konservierungsmöglichkeiten für frische Lebensmittel waren sehr begrenzt. Der Kühlschrank war noch gar nicht erfunden und setzte sich erst ab den 1950er Jahren wirklich durch. Um die Ernte vom Feld oder aus dem Garten dennoch kühl und frisch zu halten und Obst und Gemüse in die Wintermonate hinüber zu retten, bauten die Menschen sogenannte Erdkeller, welche sich in der Regel außerhalb des Wohngebäudes befanden. Denn die Häuser in früheren Zeiten waren noch nicht unterkellert. In Eppendorf gibt es nun auch wieder einen Erdkeller. Mitglieder des Thorpe Heimatmuseums haben einen solchen Erdkeller auf dem Museumsgelände errichtet und wollen künftig ihre Ernte aus dem museumseigenen Bauerngarten stilecht einlagern. „Die Idee, einen Erdkeller zu bauen, hatten wir schon vor ein paar Jahren“, sagt der Vorsitzende des Heimatvereins, Gerd Robok. Mit der Fertigstellung des Bauerngartens und dem sich anbietenden Hügel hinter dem Feuerlöschteich wurde die Umsetzung im Herbst in Angriff genommen. Die verschiedenen Arten, einen Erdkeller anzulegen, sind enorm vielfältig. „Wir haben uns dann dazu entschieden, den Keller direkt in den vorhandenen Hügel zu betten. Das war bautechnisch und finanziell die optimale Lösung. Außerdem fügt sich der Keller so auch optisch in das natürliche Umfeld ein“, erläutert Robok.
In vielen Stunden Handarbeit entstand mittels einer senkrecht in die Erde eingelassener und zu einem geschlossenen Raum verbundenen Betonrohre ein Erdkeller, der in seinem Inneren eine konstante Temperatur von etwa 10 Grad hält. „50 Zentimeter Erdreich umschließen die Röhre. Auf einer Fläche von 3,5 m in der Breite und einem Durchmesser von 2,5 m lagern wir Obst und Gemüse. 17 Kubikmeter Rauminhalt bieten dafür genügend Platz.“
Damit keiner im Erdkeller im Dunkeln stehen muss, sorgen - der Neuzeit entsprechend - „Funzeln“ an den Wänden für Licht. Besucher des Heimatvereins an der Engelsburger Straße können den Erdkeller demnächst zu den üblichen Öffnungszeiten des Heimatmuseums besichtigen und sich selbst ein Bild von einem „Kühlschrank“ aus historischen Zeiten machen.
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