Julius-Philipp-Trasse bleibt Fußweg

Die Julius-Philipp-Trasse bleibt für Radfahrer gesperrt. Das hat die Bezirksvertretung-Süd einstimmig beschlossen und sich dabei auf ein deutliches Votum der Anlieger berufen. Dabei hatte die Stadt ursprünglich ganz andere Pläne für die ehemalige Zechentrasse zwischen Universitätsstraße und Steinkuhlstraße.
Es gibt Zeichnungen, auf denen der Schotterweg bereits als neue Hauptroute (ähnlich der Springorumtrasse) im Radverkehrsnetz markiert ist. Der Hintergrund ist klar: Die rund einen Kilometer lange Julius-Philipp-Trasse wäre eine perfekte – und vor allem auch schnelle – Fahrradverbindung zwischen Mark 51°7 und der Ruhr-Uni. Auch eine Anbindung an die sich gerade im Bau befindliche Opel-Trasse war vorgesehen. Doch daraus wird nichts.
Auf einer von der Stadt einberufenen Bürgerversammlung war die Ablehnung groß. Gleichzeitig trafen zahlreiche E-Mails ein. „Da ist doch Ärger vorprogrammiert“, hieß es in einer. „Wir als Hundehalter werden regelrecht vertrieben.“ Und in einer anderen: „Sollen alle Fußgänger auf Radfahrer Rücksicht nehmen?“
Kinder, Senioren, Hundehalter: Sie alle würden die ehemalige Zechentrasse als Naherholungsbiet nutzen. „Dieses Stück Grüngebiet ist das einzige in dem dicht besiedelten Wohnumfeld, in dem sich Kinder noch gefahrlos bewegen können.“ Dieses Idyll würde durch Radfahrer zerstört.
Doch es gab auch positive Rückmeldungen.
„Hiermit plädiere ich ausdrücklich für den Ausbau“, schrieb ein Anwohner an die Stadt. „Es würde uns als Familie, die viel zwischen Querenburg und Altenbochum unterwegs ist, die Möglichkeit geben, noch mehr mit dem Fahrrad zu fahren.“
Auch die Verwaltung hatte eine gemeinsame Nutzung mit einigen Anpassungen für möglich gehalten. Dazu zählte unter anderem die Verbreiterung der Trasse an mindestens einer Stelle. Beeinflussen konnte das die Entscheidung am Ende aber nicht. Die Mitglieder der Bezirksvertretung haben auch eine Freigabe der Strecke für Radfahrer ohne Ausbau zur Hauptfahrradroute abgelehnt. Ebenfalls einstimmig.
„Es wäre eine sinnvolle Verbindung“, hieß es in der kurzen Diskussion zwar vorsichtig. Aber man müsse die Bedenken der Menschen verstehen und eine Abwägung treffen. Die Bevölkerung habe den Ausbau zum kombinierten Fuß- und Fahrradweg schließlich sehr stark abgelehnt.